Fachwoche Straffälligenhilfe 2019
Montag 25.11.2019 bis Mittwoch 27.11.2019, Erbacher Hof, Mainz
Freiheit wagen. Alternativen zur Haft.
In der Fachwelt ist es wenig umstritten, dass in Deutschland zu viel eingesperrt wird. Sanktionen für Bagatelldelikte stehen im Mittelpunkt der Kritik. Circa 80 % aller strafrechtlichen Urteile lauten auf Geldstrafe. Dies betrifft insbesondere Menschen, die über wenige Mittel verfügen. Wenn Verurteilte die Geldstrafe nicht bezahlen (können), wird Ersatzfreiheitsstrafe verhängt. So sind zu jedem Zeitpunkt weit über 4.000 Menschen inhaftiert, die eine Geldstrafe nicht bezahlen (können). Schätzungen zufolge werden pro Jahr 50.000 Menschen eingesperrt, obwohl das Gericht ein anderes Urteil ausgesprochen hat.
Aber auch die direkt ausgesprochenen Haftstrafen für Straftaten sind ihrer Wirkung nach in Frage zu stellen. „Bessert“ das Gefängnis die Menschen? Hilft das Gefängnis bei der Resozialisierung? Welche Funktion erfüllt überhaupt die Gefängnisstrafe in Bezug auf den Rest der Gesellschaft? Gibt es gute Alternativen? Könnten soziale Reaktionen hilfreicher sein als strafrechtliche Sanktionen?
Mit solchen und weiteren Fragen wollen wir uns aus theologischer, sozialwissenschaftlicher, politischer, ethischer und sozialarbeiterischer Perspektive beschäftigen.
Als Vortragende haben bislang zugesagt: Ulli Schönrock, Prof. Dr. Franziska Dübgen, Dr. Andrea Kretschmann, Uta Cziczkus-Büttner, Nadine Haandrikman-Lampen, Hans-Dieter Amthor, Prof. Dr. Jörg Kinzig….
Wir freuen uns auf interessante Vorträge, intensive Diskussionen, gute Anregungen und Anstöße für die Diskussion und das Ringen um das höchste Gut, das diese Gesellschaft zu bieten hat – Freiheit! Seien Sie dabei!