Der Vortrag wird zunächst die gängigen soziologischen Erklärungsmodelle für Desistance aus ethischer Perspektive analysieren und diskutieren. Auf diesem Hintergrund soll eine Verbindung zu neueren Forschungen hergestellt werden, die den Gefühlen beim ethischen Entscheiden eine zentrale Rolle zuschreiben. Das ermöglicht in der Begleitung straffällig Gewordener eine vertiefte Wahrnehmung der Gefühle und eine gezieltere Arbeit an ihnen. Sofern es sich um religiöse Personen handelt, kann in diesem Kontext auch das positive Potenzial des Glaubens für Desistance-Prozesse genauer bestimmt werden.
Prof. Dr. Michael Rosenberger
Professor für Moraltheologie und Institutsvorstand für Moraltheologie, Katholische Privat-Universität Linz